Zimbabwe
Zimbabwe (Simbabwe) ist etwas größer als Deutschland und hat rund 12 Millionen Einwohner. Noch bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts zählte das Land zu den relativ wohlhabenden Regionen im südlichen Afrika. Zimbabwe besaß eine leistungsfähige Landwirtschaft. Es konnte sich selbst versorgen und exportierte zudem Mais, Tabak, Baumwolle, Kaffee, Tee, Zucker, Erdnüsse und Fleisch in beträchtlichem Umfang. Weitere Deviseneinnahmen kamen aus dem Bergbau, denn Zimbabwe verfügt über reiche Bodenschätze, vor allem Gold, Kupfer, Nickel, Chrom, Eisen sowie Steinkohle. Auch der Tourismus florierte.
Um den eigenen Machterhalt zu sichern, iniziierte Zimbabwes diktatorisch regierender Präsident Robert Mugabe Anfang 2000 eine beispiellose Landumverteilung, die Zimbabwe binnen weniger Jahre in den vollständigen wirtschaftlichen Ruin trieb. Auf sein Geheiß besetzten Veteranen aus dem Unabhängigkeitskrieg die Farmen von weißen Besitzern. Viele Farmer wurden getötet, andere flüchteten mit ihren Familien aus dem Land, vor allem nach Südafrika und Großbritannien.
Da die Farmbesetzer auf Grund fehlender Ausbildung, Erfahrung und Motivation unfähig waren, das besetzte Land zu bestellen, ging die Produktion von landwirtschaftlichen Produkten schlagartig zurück. In den Folgejahren büßte Zimbabwe rund 80% seiner Wirtschaftsleistung ein. Die Versorgung der eigenen Bevölkerung mit den Grundnahrungsmitteln brach zusammen und Zimbabwe mußte Lebensmittel in großem Ausmaß importieren. Auch der Bergbau und andere Schlüsselindustrien gerieten in den Abwärtssog, und die Devisen-Einnahmen gingen drastisch zurück. Da Zimbabwe über kein eigenes Erdöl verfügt, kam es schon bald zu Engpässen in der Treibstoff-Versorgung, was die Wirtschaftsleistung des Landes weiter schwächte. Auch der Tourismus kam – außer an den Viktoriafällen – zum Erliegen.
Mugabe hielt jedoch trotzig an seinem Kurs fest, ließ weiterhin weiße Farmer und Unternehmer enteignen, Oppositionelle verfolgen, foltern und ermorden und machte im übrigen Großbritanniens Embargo Politik für das wirtschaftliche Desaster verantwortlich. Seine Gelddruckmaschinen arbeiteten derweil auf Hochtouren, was zu einer Hyperinflation führte, die bereits 2007 bei 1700% lag und sich trotz mehrerer Währungsreformen nicht mehr kontrollieren ließ.
Zimbabwe ist heute nach wie vor wirtschaftlich schwer angeschlagen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei über 60%, und das Land ist nahezu vollständig abhängig von Lebensmittelhilfen der Weltgemeinschaft. Es wird geschätzt, daß über 3 Millionen Zimbabwer nach Südafrika geflohen sind. Auf Drängen und Vermittlung der südafrikanischen Regierung gelang es im September 2009 endlich, Robert Mugabe zum Teilen seiner Macht mit der erbittert und blutig bekämpften Opposition des Oppositionsführers Morgan Tsvangirai zu bewegen. Seitdem herrscht das Prinzip Hoffnung im südlichen Afrika, und es gibt erste Anzeichen, daß sich Zimbabwe ganz allmählich wieder erholt.
Tourismus in Zimbabwe heute
Der Tourismus hat in den letzten Jahren wieder etwas zugenommen, vor allem zu den Viktoriafällen. Das Land - mit seinen freundlichen und offenen Menschen - kann dem Besucher authentisch afrikanische Landschaften und einzigartige Naturschönheiten bieten. Hierzu zählen die spektakulären Victoria Falls, der Kariba See, die Matopo Hills oder der 15.000 Quadratkilometer große Hwange National Park im Matabeleland.